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Montag, 21. Mai 2012

2012 - Woche 20

. Vor Donnerstag erinnere ich mich an nichts erwähnenswertes. Wochentags sieht es bei mir derzeit immer gleich aus: Bis ca. 20 Uhr arbeiten, kurz einkaufen, essen, Mad Men gucken, Gin Tonic trinken, schlafen. (Mich ärgern, dass das bei Mad Men immer glamouröser aussieht.)


. Am Donnerstag ist Christi Himmelfahrt und ich fahre spontan (!) mit zwei Freundinnen aus Bonn in den Duisburger Zoo. Ich war tatsächlich nie bewusst im Zoo - nur einmal als kleines Kind im Kölner Zoo - und flippe völlig aus. Ich hätte gerne einen Delphin. Weil ich den Mann, der Zoos boykottiert, am Feiertag bei bestem Wetter alleine zu Hause sitzen lasse, kaufe ich ihm als Wiedergutmachung bei Starbucks im Duisburger Hauptbahnhof den City Mug München.

 

. Finale Dahoam. Der Mann und ich nehmen das wörtlich und fahren nach Bonn, ich fahre zwei Stunden später und werde von einer laut und schief singenden Pfadfindergruppe im RE gequält. Ich habe Hunger und Durst und werde zunehmend aggressiver. Zum Glück holt mein Bruder mich in Bonn am Bahnhof ab. <3
Ich bin kaum zu Hause, da werde ich von Mama zum Korrekturlesen einer deutschen Übersetzung an ihren Laptop gesetzt und zum Arbeiten verdonnert.


. Wie immer ein fast pefekter Tag bei der Schwiegerfamilie. Viel Essen, viel Alkohol, trinkfreudige Eifelaner, ich kann keinen Obstbrand trinken, Champions League Finale, nichts was ich nur in einem Satz dazu sagen könnte. Nach dem Spiel wird der Ruf nach mehr Alkohol laut, höchst antizyklisch wird die Sektflasche geöffnet. Es ist einer dieser Abende, an dem man sämtliche Alkoholvorräte des Hauses aus irgendwelchen Kommoden und Schränken kramt. Eiswein, anyone? Nachts auf der Straße auf dem Rücken in der Einfahrt liegen und denken: Das passt, dass hier heute nicht ein Stern am Himmel ist.

Freitag, 18. Mai 2012

Passt schon! – Sicherheit im Stadion

Bei der aktuellen Diskussion um das "Skandal-Spiel von Düsseldorf" (ohne Worte) fällt mir ein Begriff immer wieder besonders auf. Todesangst. Die Hertha-Spieler wollten nach dem vorzeitigen Platzsturm der Fortuna-Fans nicht zurück auf's Spielfeld, weil sie "Todesangst" hatten. Ich wage das zu bezweifeln. Und gerade weil es mir vorgeschoben erscheint, finde ich es noch erschreckender, wie leichtfertig ein solches Wort verwendet wird.
Als ich im Dezember 2011 in Bochum beim DFB-Pokalspiel gegen Bayern München im Bochumer Gästeblock stand da hatte ich Angst. Aber das hatte nichts mit den Fans zu tun, die waren nicht gewaltbereit. Im Gegenteil, die waren sehr charmant. (Vorallem nachdem ich im Gedränge meinen Freund verloren hatte und fast das gesamte Spiel allein verbrachte.) Beängstigend fand ich an diesem Abend die Organisation im Stadion und der Ordner. Als wir um 18:45 Uhr, 15 Minuten vor Anpfiff, am Eingang des Gästeblocks ankamen, war ein Reinkommen nicht mehr möglich. Die einzige Treppe, die in den Block führt, war komplett überfüllt. Menschen, die auf der Treppe schon weit genug oben waren, zogen sich am seitlichen Geländer der Reihen hoch in den Block Bilder, die mich, ohne zu übertreiben, an die Loveparade in Duisburg erinnerten.
Dass der Bochumer Gästeblock winzig klein und notorisch überfüllt ist, ist bekannt. Dass gerade das für viele seinen Charme ausmacht, auch. Als ich das letzte Mal mit Leverkusen beim Bundesliga-Auswärtsspiel in Bochum war, war es eng, aber nicht zu eng, nicht beängstigend eng. Das würde schon passen (literally), dachte ich mir, aber ich hatte die Bayern-Fans unterschätzt. Beim Pokalspiel der Bayern in Bochum wurde mir vor Augen geführt, wie klein unsere Fanszene in Leverkusen doch ist.
Das Schockierendste an diesem Abend war für mich, dass die Ordner kapituliert und nach eigener Aussage eines Ordners mit dem ich mich vor dem Block unterhalten habe, das Innere des Gästeblocks verlassen haben. Der gesamte Block war also sich selbst überlassen ohne einen einzigen Ordner. Wieviel so ein Ordner im Ernstfall im Block auszurichten vermag ist sicherlich fragwürdig, aber die Tatsache, dass da niemand mehr war, um auch nur den Schein von Sicherheit zu wahren, fand ich sehr erschreckend. Die Karten wurden auch schon längst nicht mehr kontrolliert, aber bei nur zwei Ordnern vor dem Block angesichts der hereindrängenden Menschen auch quasi unmöglich. Was auch der Grund für die Überfüllung war – Bayern-Fans mit Karten für benachbarte Blöcke konnten unkontrolliert in den Gästeblock umziehen. Natürlich ist auch dieses Reinholen Usus in jedem Stadion, in Leverkusen genauso, aber in Bochum war es meiner Meinung nach an dem Punkt, wo einem der gesunde Menschenverstand davon abraten sollte. Aber auch hier frage ich mich, ob ich aufgrund Leverkusener Umstände vielleicht einfach nur verweichlicht bin?

Als ich am ergangenen Dienstag die Bilder aus der Esprit-Arena im Fernsehen sah (das Stadion und vorallem die Altstadt habe ich bewusst gemieden), hab ich mich vor allem eins gefragt: Wie haben es die Berliner geschafft so viel Pyro ins Stadion zu schmuggeln? Und warum sind die Ordner nicht in der Lage einen frühzeitigen Platzsturm der Düsseldorfer zu verhindern?
Ich bin wahrlich kein Gegner von Pyrotechnik, aber Bengalos sind nicht zum Werfen gedacht und wer das macht ist dumm und gefährdet andere. Nur glaube ich leider , dass es schwieriger ist junge Fans von der Pyro-Faszination loszubekommen, als die Stadionsicherheit so zu verschärfen, dass die mit dem Kram einfach nicht mehr reinkommen. Aber wie kann dann sowas wie am Dienstag passieren? Ich kann hier nur von Leverkusen sprechen, aber habe den Eindruck, dass es überall ähnlich ist: die Anforderungen, die an einen Ordner gestellt werden sind gering bis nicht vorhanden. Es wird scheiße bezahlt, man muss drei Stunden vor Spielbeginn da sein, es ist mega langweilig – wer will es einem Ordner verübeln, dass da Verantwortung und Pflichtgefühl dem Job und den Zuschauern und Fans gegenüber zu wünschen übrig lassen. Gerade, wenn doch in 9 von 10 Fällen nichts passiert. Aber auch die körperliche und gesundheitliche Verfassung (soweit man das von seinem Platz im Stadion beurteilen kann) einiger Ordner ist mitunter erschreckend und man fragt sich, wie so ein Einschreiten der Ordner im Ernstfall aussehen soll.
Nur ist man beim Ruf nach höheren Qualitätsstandards bei der Stadionsicherheit schnell bei der üblichen Frage. Wer soll das bezahlen? Wenn ich für'n Zehner meinen Steher im Stadion sicher hab, kann ich nicht auch noch Sicherheit erwarten.

Die Düsseldorfer werden nicht müde zu betonen, dass der Platzsturm beim Relegationsspiel ein friedlicher war, und das glaube ich auch. Bloß weiß man sowas vorher nicht, man sieht es den Fans nicht an, ob sie friedlich oder gewaltbereit sind ("Ein Familienvater und einer, der nicht aussah wie ein Familienvater"). Und bei einem möglichen 2:3 der Berliner in der Nachspielzeit hätte die Stimmung bei den bereits an der Seitenlinie versammelten Fortuna-Fans auch schnell kippen können. Wie bereits beim Einsatz von Pyrotechnik angesprochen halte ich es für aussichtlos bei den Fans anzusetzen zielführender bei den Stadien und Sicherheitsdiensten anzusetzen, auch wenn die Fans die Kosten dafür tragen müssen. Ich zahle gerne ein paar Euro mehr, um meine Sicherheit in die Hände von Menschen zu geben, die darauf auch Bock haben und sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Und wenn mein kleiner Bruder die erhöhten Ticketpreise nicht bezahlen kann, dann helfe ich ihm halt aus. Um ihn mache ich mir nämlich auch immer Sorgen, wenn er ohne mich in den Stadien dieser Welt unterwegs ist.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Elefanten und Inselaffen

Ich war heute mit zwei Freundinnen im Duisburger Zoo und obwohl ich sehr zwiegespalten bin, ob die Haltung von wilden Tieren in Käfigen und Gehegen artgerecht ist (ist sie nicht), hatte ich einen tollen Tag.

 

 


Mittwoch, 16. Mai 2012

2012 - Woche 19

. Die Woche ist nicht sehr ereignisreich. Ich verbringe 10-11 Stunden täglich im Büro, dennoch herrscht gute Stimmung, auch dem neuen Kollegen sei Dank. Ich erfahre Wertschätzung von meiner Chefin und freue mich.

 
Photo von meiner Freundin L., die vergangene Woche einen geschäftlichen Termin im Medienhafen hatte.
Düsseldorf <3

. Wir messen Donnerstags in der Mittagspause die Küche in der neuen Wohnung erneut und vorallem genauer aus. Leider hat die Vermieterin hat den Termin zunächst vergessen und fährt erst los, nachdem ich sie anrufe. Ich muss das Mittagessen ausfallen lassen und habe um 14 Uhr den nächsten Termin. Stress!
. Samstags fahren wir zu Ikea, finalisieren die Planung der Küche und kaufen sie. Die Kassiererin weiß das Kreditlimit meiner EC-Karte geschickt zu umgehen und ich zahle meine, unsere, erste eigene Küche von meinem, unserem, eigenen Geld. So wird sie ungefähr aussehen:


. Schlechte Nachrichten am Samstag Abend: Meine Eltern können nicht beim Umzug helfen. Und DFB-Pokalfinale.
. Mad Men Staffel 2. Panini Sticker. Warum gibt es in ganz Bilk kein Tonic Water mehr zu kaufen? Lazy Sunday.



Mittwoch, 9. Mai 2012

Unterstützt die Aktion Libero!

Am 07. Juni findet in Köln der Come-Together-Cup statt und die wundervollen Menschen hinter der Aktion Libero werden dort mit einem Stand vertreten sein. Für Flyer, Buttons und Banner werden 161,25 € benötigt. Ihr könnt das Ganze unterstützen, indem Ihr auf der Aktion Libero-Website auf den Spenden-Button klickt. Auf Anfrage gibt es auch eine Bankverbindung für die Leute, die, wie ich, Paypal doof finden und/oder kein Paypal-Konto besitzen und trotzdem ein bisschen Geld loswerden möchten.
Ich werde am 07. Juni übrigens auch in Köln dabei sein und jeder der die Aktion gut findet, ist herzlich eingeladen ebenfalls vorbeizuschauen. Ich freue mich schon sehr.

Sonntag, 6. Mai 2012

2012 - Woche 18


. Der Mann und ich haben den Brückentag frei und verbringen ihn bei Ikea. Wir grob-planen die neue Küche. Leider haben wir den Raum in der neuen Wohnung nicht genau genug abgemessen, um die Küche auch schon bestellen zu können.
Worauf ich mich schon sehr freue ist die hässliche graue Edelstahl-Spüle gegen ein großes weißes Spülbecken einzutauschen. Plus herausziehbarem Wasserhahn!

. Noch angeschlagen von zu viel Kölsch und zu wenig Schlaf Samstag Nacht tanze ich Montag auf Sparflamme in den Mai. Im Ab der Fisch findet eine Hawaii-Party statt, bei der man Bons kaufen muss, um sie gegen Bier einzutauschen. Ich kenne sowas nur von Pfarrfesten Anfang der 90er und finde es total witzig das auch der Kellnerin mitzuteilen. (Sorry.). Danach ziehen wir weiter auf die Party von Mr. Plakatieren Verboten.


. Den Feiertag verbringen wir mit Putzen. Ich putze zum ersten Mal seit dem Einzug die Fenster. Nach den zwei Wohnzimmerfenstern habe ich keine Lust mehr und wende mich den Böden zu. Am nächsten Morgen begutachtet der Hausmeister die Wohnung und befindet, dass sie für 450 € gestrichen werden muss. In einem Nichtraucherhaushalt, nur anderthalb Jahre nachdem die Wände zuletzt gestrichen wurden, weiß auf weiß. Spinn' ich oder sind 450 € wirklich vollkommen überzogen?

. Einweihungsparty des neuen Düsseldorfer Office der Kollegen von moreperform. Ein offener, heller 200qm Loft zum neidisch werden! Minimalistisch eingerichtet, viel Platz, riesige Fenster, toll.

. Ein guter Freund meiner Familie feiert seinen 50. Geburtstag in Bonn. Eine perfekt geplante und dennoch ungezwungene, warme Feier. Das Rhein in Flammen Feuerwerk vom Balkon aus gucken und dabei meine Mama im Arm halten (während mein Bruder alle 5 Minuten "Pyrotechnik ist kein Verbrechen!" ruft). Nachts alleine zurück nach Düsseldorf fahren (ich wache sonntags nicht gerne verkatert in fremden Betten auf), um 6 Uhr ins (eigene) Bett fallen. Sonntags beschließen ab jetzt kürzer zu treten und mehr von dem zu tun, was ich am besten kann: auf dem Sofa rumsitzen und dann früh ins Bett gehen.
. Köln steigt ab. Fortuna ist in der Relegation. Der Kölner Abstieg betrübt mich mehr als ich zu Beginn der Saison für möglich gehalten hätte, und ein möglicher Düsseldorfer Aufstieg fühlt sich nach der Rückrunde, in der keines der wichtigen Spiele gewonnen wurde, irgendwie unverdient an.

Dienstag, 1. Mai 2012

2012 - Woche 16 und 17

Ganze fünfzehn Wochen habe ich es geschafft regelmäßig meinen Wochenrückblick zu posten. Aber wie jedes meiner Langzeit-Internetprojekte musste es irgendwann unter die Räder kommen. Hier der verspätete Versuch meine letzten zwei Wochen zu rekonstruieren.


 
IGeL = Individuelle Gesundheitsleistungen. Witzig, der Herr Dr. Dr. Roth!

. A Serious Man. 4/5.

. Wir haben eine neue Wohnung! Zum 01.06. ziehen wir nach Düsseltal. Innerhalb von drei Tagen finden wir einen Nachmieter für unsere alte Wohnung, weitere zwei Tage später unterschreibt er den Mietvertrag. Es ist mir ein wenig unheimlich wie glatt alles läuft.


. Das Magische Dreieck macht Köln unsicher. Das Magische Dreieck besteht aus zwei meiner ältesten Bonner Schulfreunde und mir, und Samstag Nacht in einer Pommesbude auf der Friesenstraße treffen wir Richard David Precht und machen ein gemeinsames Photo von unseren Schuhen.


Von links nach rechts: Ich, Felix, Richard David Precht (aka "Der jüngste 47-jährige der Welt").

. Letztes Bundesliga-Heimspiel der Saison. Wir gewinnen 1:0 gegen Hannover 96 und verabschieden Michael Ballack und René Adler. Ich kämpfe mit den Tränen, it's the end of an era und das ist nicht übertrieben. Im bayer04blog habe ich etwas ausführlicher darüber geschrieben.